Flüssige wie auch feste Materialien werden häufig in Behältnisse abgefüllt, die mit einem Schraubverschluss verschlossen werden. Um sicherzustellen, dass das befüllte Behältnis dicht verschlossen ist, muss der Verschluss exakt auf die Öffnung aufgesetzt werden und dicht abschließen. Dies kann nur gewährleistet werden, wenn der Verschluss die richtigen Abmessungen hat und keine Beschädigungen aufweist. Das optische Inspektionssystem CapInSpect von in-situ prüft alle Bereiche des Verschlusses und gewährleistet, dass nur Teile ausgeliefert werden, die alle Anforderungen erfüllen.
Für die Dichtigkeit des Verschlusses ist ein einem großen Maß der Dichtkonus verantwortlich. Dieser muss die richtige Größe aufweisen, die Ovalität darf die spezifizierte Toleranz nicht überschreiten und die Fläche darf keine Beschädigungen aufweisen. Für die Inspektion wird eine spezielle Optik eingesetzt, die eine sichere Erkennung von Defekten gewährleistet. Die Prüfung kann von oben mit Blick in den Verschluss oder von unten durch eine Glasscheibe erfolgen. Die Maßhaltigkeit und die Ovalität wird geprüft, indem die Abweichung zur Kreisform bestimmt wird. Zudem werden kleinste Beschädigungen entlang der Dichtfläche detektiert.
Abbildung 1: Prüfung des Plug-Seals auf Maßhaltigkeit und Beschädigungen
Das Abreißband (TE-Band) und der Abreißring sind wichtige Merkmale für die Originalitätsprüfung des Produkts. Die Anwesenheit und Unversehrtheit zu prüfen, ist deshalb ein wichtiger Bestandteil des Prüfsystems. Im einfachsten Fall wird die Prüfung mit Blick auf die verschlossene Seite durchgeführt. So kann mit nur einer Kamera die Anwesenheit und die korrekte Lage des Abreißbands geprüft werden. Ist der Blick auf das Abreißband von oben nicht frei, so kann die Prüfung mit einer seitlich positionierten Kamera durchgeführt werden. In diesem Fall ist es auch möglich, die Verbindungsstege des TE-Bands zu prüfen. Der Abreißring wird mit Blick von der Öffnungsseite geprüft. Wichtige Kriterien sind hier die Anwesenheit und ob der Abreißring korrekt umgelegt wurde. Zudem wird auf Deformationen geprüft, was auf eine Verletzung der Verbindungsstege hindeutet.
Abbildung 2: Prüfung des Abreißbands
In Verschlüssen sind häufig auch Ventile zu finden, welche den Verschluss bei geöffnetem Deckel dicht abschließen und die Dosierung des Inhalts ermöglichen. Hier gilt es sicherzustellen, dass das Ventil korrekt montiert und vollständig ist. CapInSpect prüft das Ventil auf mittigen Sitz und auf Beschädigungen vor allem im Bereich der kreuzförmigen Öffnungsschlitze. So kann sichergestellt werden, dass das Ventil seine spätere Aufgabe korrekt übernehmen wird.
Abbildung 3: Prüfung des Ventils auf korrekte Lage und Beschädigungen
Oftmals werden die Behältnisse mit Folien verschlossen, die bereits in die Schraubverschlüsse eingelegt werden. Wird der Verschluss dann auf das Behältnis aufgeschraubt, erfolgt durch Druck oder Induktionshitze eine Versiegelung des Behältnisses. Für diesen Vorgang gilt die Voraussetzung, dass die Einlage korrekt in den Verschluss eingelegt und die Folie nicht umgeklappt ist. Mit Blick in die Öffnung des Verschlusses prüft CapInSpect die Position der Einlage sowie die Sauberkeit und gewährleistet somit die korrekte Montage der Einlage.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Abbildung 4: Prüfung des Liners auf korrekte Montage
Die Erkennung der Nestnummer kann für Statistik-Zwecke verwendet werden. Durch Zuweisung der Prüfergebnisse zur Nestnummer lassen sich somit wichtige Erkenntnisse über den Zustand des Spritzguss-Werkzeugs sammeln. Zudem erlaubt die ermittelte Nestnummer auch ein (Aus-) Sortieren der Verschlüsse. Die Nestnummern-Erkennung stützt sich auf leistungsfähige OCR-Funktionen (Optical Character Recognition) von Cognex.